Die Digitalisierung bietet großes Potential, sowohl für die Gesellschaft als auch für das Klima. Um den Energie- und Ressourcenverbrauch digitaler Technologien so gering wie möglich zu halten, wird die Suche nach umweltschonenden digitalen Infrastrukturen immer wichtiger. Glasfasernetze spielen dabei eine entscheidende Rolle. So hat eine aktuelle Studie der Technischen Hochschule Mittelhessen im Auftrag des BREKO ergeben, dass Glasfasernetze einen bis zu 17 Mal geringeren Energieverbrauch aufweisen als kupferbasierte Telekommunikationsnetze. Zusätzlich verfügen sie über eine höhere Lebensdauer und geringere Störanfälligkeit. BREKO-Chef Dr. Stephan Albers dazu: „Der Digital-Gipfel 2020 greift zentrale Anwendungsbereiche digitaler Technologien auf, die nicht nur unser Leben und Arbeiten in den nächsten Jahren grundlegend verändern werden. GAIA-X, KI, intelligente Mobilität, digitale Bildung, Smart Living und Smart Farming brauchen als Grundlage auch eine leistungsfähige digitale Infrastruktur. Den Glasfaserausbau zu beschleunigen heißt damit auch, Digitalisierung nachhaltig und klimafreundlich zu gestalten.“
Um den Ausbau des so nachhaltigen wie leistungsfähigen Netzes zu beschleunigen, braucht es neben einer deutlichen Steigerung der Baukapazitäten, jetzt vor allem vereinfachte und digitalisierte Genehmigungsverfahren. Diesen Prozess hat der BREKO gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung im Rahmen des diesjährigen Gipfelprozesses weiter vorangetrieben. Die Ergebnisse einer Abfrage von Good-Practice-Beispielen zeigt, dass es erhebliches Beschleunigungspotenzial gibt, das auch schon in einigen Verwaltungen genutzt wird. Genannt seien hier z.B. virtuelle Projektgespräche und digitale Baustelldokumentationen, statt aufwendiger Vor-Ort-Termine. Wichtig ist es jetzt, die Verfahren deutschlandweit zu standardisieren und zu digitalisieren.
Einen wichtigen Beitrag für schnelle und planbare Genehmigungsverfahren wird auch das in der Novellierung des Telekommunikationsgesetzes vorgesehene „One-Stop-Shop“-Prinzip leisten. „Die zentrale Bündelung der erforderlichen Genehmigungen für den echten Glasfaserausbau bis in die Gebäude wird Tempo und Sicherheit in den Planungsprozess bringen. Die Bundesländer und Kommunen sollten diesem Instrument in der weiteren Diskussion offen gegenüberstehen, um gemeinsam mit den Telekommunikationsunternehmen die Genehmigungsverfahren weiter zu optimieren. Wichtig ist es aber auch, die Städte und Kommunen für die Umsetzung mit den dafür erforderlichen personellen, finanziellen und technischen Ressourcen auszustatten. Hierfür sollten die Bundesländer finanzielle Mittel bereitstellen und die Stadt- und Kommunalverwaltungen unterstützen“, betont Albers.
Im Zusammenhang mit der Diskussion zur Ausgestaltung des im Koalitionsvertrages verankerten „Recht auf schnelles Internet“ schlägt der BREKO gemeinsam mit weiteren Verbänden und Institutionen im Rahmen des Digital-Gipfels 2020 vor, den Einsatz der Satellitenkommunikation für besonders entlegene Gebiete in Betracht zu ziehen, in denen ein Glasfaser- und Mobilfunkausbau in den nächsten Jahren realistischerweise weder eigenwirtschaftlich noch gefördert zu erwarten ist. „Um Bürgern in besonders schwer erschließbaren Gebieten gleichwohl möglichst schnell die digitale Teilhabe zu ermöglichen, sollte die Bundesregierung die Einbeziehung der Satellitenkommunikation prüfen, bevor das „Recht auf schnelles Internet“ in Erwägung gezogen wird“, erläutert BREKO-Geschäftsführer Albers.
Ausbaus von Glasfaseranschlüssen bis in die Gebäude und Wohnungen verantwortlich. Die mehr als 210 im Verband organisierten Telekommunikations-Netzbetreiber versorgen sowohl Ballungsräume als auch ländliche Gebiete mit zukunftssicheren Glasfaseranschlüssen. Dazu haben sie im Jahr 2019 2,5 Mrd. Euro investiert und dabei einen Umsatz in Höhe von 7,8 Mrd. Euro erwirtschaftet. Weitere Informationen finden Sie unter www.brekoverband.de.
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